In Italien tut sich was in Sachen Hund! Wir testen BauBeachVillage, einen Hundestrand ca. 30 km von Rom
Wer mit seinem Hund durch Italiens Straßen spaziert, ist längst kein Exot mehr. Viele Italiener tun das mittlerweile. Die Zeiten in denen ein Hund lediglich zur Jagd diente oder Haus und Hof bewachen durfte scheinen vorbei zu sein. Natürlich gibt es das immer noch sehr oft, aber es ist ein Wandel zu spüren. Und was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, sieht man jetzt immer häufiger – HUNDESTRÄNDE! Dieser Trend zieht sich bereits bis in den Süden und erreicht seinen Höhepunkt ca. 30 km von Rom mit dem Club Bau Beach Village. Ein Hundestrand der Extraklasse!!
Wer in oder um Rom wohnt, einen Hund hat und was auf sich hält, der MUSS Mitglied im Club von Bau Beach Village sein. Aber auch für Urlauber mit Hund lohnt sich eine Clubmitgliegschaft allemal. Viel mehr als nur einen Hundestrand, verkörpert dieser Club eine ganze Philosophie die darauf bedacht ist das Leben, ganz gleich welcher Art zu achten und zu respektieren. Die Hunde dürfen nicht nur, sie sollen sich frei bewegen. Mit dem Verkauf von vegetarisch/veganen Bioprodukten an der Bar, unterstreichen die Betreiber nochmals ihre Philosophie. Das alles findet in einem großzügigen, sehr sauberen und angenehmen Ambiente statt. Ehrensache für mich, diesen Club auf unseren Weg nach Sizilien zu testen.
Bau Beach Club Eingang
Wir parken unser Womo auf dem Strandparkplatz, schnappen uns die Hunde und gehen gut gelaunt aufs Clubgelände. Der Eingang besticht bereits durch eine liebevolle Aufmachung und wir fühlen uns sehr willkommen und wichtig. Pflastersteine weisen den Weg, während rechts Palmen, kleine Poole und weiße Kieselsteine das Ambiente abrunden. Wir wissen das im Gegensatz zu unserer Hündin Hedda sehr zu schätzen. Die Hinterlässt auf den weißen Kieselsteinen erstmal ihren ganz persönlichen Morgengruß, frei nach dem Motto: „Moin, Moin ihr italienischen Badenixen und Gigolos, hier kommt der Norden, also aufgepasst – puups“. Peinlich!!
Am Empfang werden wir freundlich aufgenommen. Als erstes füllen wir ein Formular für unsere Mitgliedschaft aus. Wer hier herkommt muss nämlich Mitglied sein. Für Euro 6,- pro Jahr, kein Problem, finden wir. Für die Hunde kommen pro Besuch Euro 3,- auf die Rechnung. Schirme und Liegen erhalten wir, aus mir unbekannten Gründen, gratis.
Wir erhalten zwei Liegen, einen Schirm für die Menschen und einen für die Hunden, sowie einen gut gefüllten Wassernapf. Dann werden wir gebeten unsere Hunde abzuleinen, da alle Hunde hier frei laufen und das gehöre auch zum Reglement. Gesagt getan. Der nette junge Mann fragt, ob wir alle Wertsachen aus dem Auto genommen hätten, da draußen auf dem großen Parkplatz doch dann und wann mal ein Auto aufgebrochen wird. Als wir dies bejahen und darauf hinwiesen mit einem Womo hier zu sein, kuckt er skeptisch. Auf Womos haben es Diebe und Ganoven hier besonders abgesehen – na toll!
Während zwei nette junge Männer unserer Liegen, Schirme und den Wassernapf zu unserem ausgewählten Platz ans Wasser schleppen, entscheide ich mich dafür, doch noch mal zum Womo zu laufen, um mein Laptop zu holen. Er ist zwar gut versteckt, aber sicher ist sicher. Jack rangelt derweil mit einem riesiegen Dobermann Rüden, um die Vorherrschaft am Hundestrand, während Hedda unbeeindruckt von dem Spektakel schon mal meine(!!) Liege bezieht.
Laptop noch da, Garmin noch da, Navi noch da. Alles gut. Komisch nur, dass so viele Schränke und Schubladen auf sind. Hatten wir die alle offen gelassen? Naja, Sachen eingepackt und zurück. Der nette Mann vom Empfang kommt mir entgegen und bietet mir an das Womo umzuparken. In eine winzig kleine Bucht, direkt am Kreisverkehr. Von dort aus sei das Womo besser einsehbar und sicherer. Gesagt getan. Beim Abschließen fällt mir noch auf, das die Seitentür sich nicht manuell abschließen lässt. Aber die Automatik funktioniert und ich will jetzt wieder an diesen tollen Strand.
Unsere wasserscheue Hündin Hedda findet es echt abartig, als Herrchen und Jack tatsächlich ins Wasser gehen. Jack ist sich auch nicht so sicher und findet die Idee, nachdem plötzlich der Boden unter seinen Füßen weg war, ebenfalls etwas gruselig. Memmen! Er zieht es vor wieder mit dem Dobermann Rüden um die Liegen zu ziehen.
Es ist echt sauber hier. Ich bin beeindruckt. Jack ist inzwischen genervt, weil dieser Dobermann Rüde permanent versucht aufzureiten und anscheinend nicht kapiert, dass das gar nicht Ziel des Spiels ist. Geht es ihm doch darum, wer der Schnellste ist… Er sucht schließlich Schutz zwischen unseren Liegen, den wir ihm auch gerne gewähren.
Ein junger Staffordshire Terrier kommt zu uns und legt sich kackfrech auf meine Liege. Sein Herrchen steht weiter abseits und unterhält sich angeregt, über was auch immer. Hedda macht sich derweil unter meiner Liege „unsichtbar“ und Jack ignoriert den Eindringling ebenfalls gekonnt. Er will partu nicht auffallen, geschweige denn wieder den penetranten Dobermann auf sich Aufmerksam machen. „Staffies“ Herrchen sieht, dass sein Hund gegen die Bau Beach Regeln verstößt (andere Gäste belästigen) und ruft einmal laut. Dann folgt ein Pfiff und nix passiert. Er entscheidet sich dann seine Unterhaltung weiter fortzuführen und so zu tun als sei er alleine hier. Na toll.Muß man denn ALLES alleine machen?
Ein mutiger, böser Blick und ein lautes, ernst gemientes „Zisch ab“ von meiner Seite, beeindruckt „Staffie“ – Gott sei Dank – und er zieht Leine.
Soweit so erholsam. Wir verweilen noch etwas an diesem echt schönen Ort und auch Jack schließt noch jede Menge „Freundschaften“ aber aufgrund der Parksituation ist ein komplettes Abschalten nicht mehr möglich. Dieses Gefühl. jemand ist in unserem Womo gewesen, lässt mir keine Ruhe.
Was soll´s!? Wir haben es gesehen, getestet, Fotos gemacht und für gut befunden.
Der Strand ist wirklich zu empfehlen. Groß, weiträumig, sauber und schön.
Es gibt Liegen, Sonnenschirme, Wasser für die Hunde, eine Bar, Ruhezonen, Umkleidekabinen, Tische, Bänke, Schattenplätze und jede Menge Freiraum für die Hunde. Alles war trotz diverser unterschiedlicher Hundetypen entspannt und angenehm. Allerdings sollte man sich auch nicht scheuen, allzu aufdringliche Gesellen, den Weg zu weisen. Vor allem, wenn man einen Hund hat, der keinen Hundekontakt wünscht. Seine eigenen Individualzone zu schützen, ist auch am Hundestrand legitim, finde ich.
Fazit: Ein super toller Hundestrand, von denen unsere deutschen Hundestrände gerne noch was lernen können. Kompfort, Platz, Bar, verschiedene Wohlfühlbereiche, nettes Personal, toller Empfang, tolles Wasser. Den gemütlichen Strandtagen steht hier nichts im Wege.
Zur Parksituation: Tja, leider hatte ich recht und die A….. waren tatsächlich schon in unserem Womo drin gewesen. Sie haben sich an meiner Handtasche inklusive Inhalt vergriffen. Zum Glück war nicht viel drin, außer ein paar „No Name“ Sonnenbrillen und ca. 50,- Euro. Trotzdem ärgerlich. Zumal das Türschloß jetzt auch Schrott ist.
Mein Tipp: Bei einem Besuch (vor allem mit dem Womo) versuchen, einen der bewachten Parkplätze der benachbarten Lido´s anzusteuern. Hierfür zahlt man da zwar Parkgebühr, aber steht sicher.
Lage: Siehe Tourenkarte
Info´s: www.baubeach.net (auf italienisch, einfach übersetzen lassen)
Hundefreundliche Unterkünfte in der Nähe: Auf der baubeach Hompage oder fewo-direkt.de
Anschrift: BauBeachVillage, Via praia a Mare snc, 00057 Maccarese sud Fiumicino
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Hallo Inga, ein wirklich toller Beitrag! Auch in Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Gelegenheiten, mit Hunden ins kühle Nass abzutauchen: https://blog.alwa-mineralwasser.de/hunde-badeseen/. Liebe Grüße, Anke
Liebe Anke,
danke für den Tipp. Das schau ich mir mal an 🙂
LG Inga
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